Waldgebirge Bayerwald Berge Bayerischer Wald

Fast alle Höhen sind durch Wanderwege erschlossen. Im Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald gibt es allerdings gerade in den Höhenlagen Kernzonen, für die Betretungsverbot gilt. Es bleiben trotzdem ungezählte Möglichkeiten zum erholsamen Bergwandern.

Der Bayerische Wald hat zwar keine "Achttausender" zu bieten, dafür aber zahlreiche Berge, die mindestens tausend Meter hoch sind und welche Sie in Ihrem Aktivurlaub besteigen können.

Große Arber

Der höchste Berg des Bayerischen Waldes mit einer Höhe von 1.456 m ist der Große Arber. Da er als einziger Gipfel des Bayerisch-Böhmischen Grenzmassives die klimatische Waldgrenze erreicht, wird er auch als "König des Bayerischen Waldes" genannt.

Eine Besonderheit ist der waldfreie Arbergipfel. Im gesamten Bayerischen Grenzgebirge sind dessen Tier- und Pflanzenwelt nicht wiederzufinden. Um sie in ihrer Einmaligkeit zu erhalten, wurden daher im Jahre 1939 weite Teile des Arbergebietes unter Schutz gestellt.

Im Sommer haben Sie zahlreiche Möglichkeiten auf dem Großen Arber die Schönheiten des "Grünen Dach Europas" zu erkunden. Ganz egal ob auf einem gemütlichen Spaziergang oder bei einer herausfordernden Tageswanderung.

Das beliebteste und größte Familienskigebiet im Bayerischen Wald ist der Große Arber. Skilaufen, Carven, Skitouren, Skiwandern oder Snowboarden - hier findet jeder entsprechend seiner Fähigkeit die optimale Piste.

Rachel

Mit einer Höhe von 1.453 m ist der Große Rachel der höchste Berg des Nationalpark Bayerischer Wald und nach dem Großen Arber der zweithöchste Gipfel des Bayerischen Waldes. Vom Borkenkäfer wurden einst große Teile seiner Bewaldung zerstört, welche sich nun unter dem Nationalpark-Motto "Natur Natur sein lassen" neu entwickeln. Von einer einzigartigen Fernsicht wird der legendäre Gipfel auch von einer herrlich unberührten Natur gekennzeichnet.

Der Blick vom Gipfel reicht vom Mittleren Bayerischen Wald bis hinüber in den Böhmerwald auf der tschechischen Seite. An Tagen wo der Föhn herrscht kann man sogar die Alpenkette vom Toten Gebirge bis zur Zugspitze sehen. Daher ist der Große Rachel an schönen Tagen ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Unzählige Wanderwege führen durch die Rachelhänge zum Gipfel. Wildes Wurzelwerk, vermooste Platten und raue Gesteinstrümmer fordern allerdings ein gutes Schuhwerk.

Lusen

Wie auch der Rachel und der Falkenstein liegt der 1.373 m hohe Lusen im Nationalpark Bayerischer Wald. Einer Sage nach vom Teufel wurde der Lusen mit Granit-Felsblöcken vollständig bedeckte Gipfelbereich mit einem Goldschatz aufgetürmt. Der Felsgipfel ist daher eine geologische Sehenswürdigkeit, die den Lusen unverwechselbar macht.

Zwischen Rachel und Lusen lagen vor zwei Jahrzenten die dichtesten und mächtigsten Wälder des ganzen Waldgebirges. Riesige Waldflächen wurden vom Borkenkäfer zerstört. Jedoch ist es heute noch immer beeindruckend, zwischen den beiden Gipfeln - dem Rachel und dem Lusen - hin und her zu laufen.

Dreisesselberg

Zu den markantesten Bergen des Bayerischen Waldes, mit einer Höhe von 1.333 m, gehört der Dreisesselberg. Die großen Felsformationen, welche sich ungefähr 450 m Luftlinie südlich des Dreisesselberggipfels befinden, haben die Gestalten von "drei Sesseln", dadurch auch der Name des Berges. Die granitenen, wie Fladen aufeinander liegenden Platten der Dreisesseltürme lassen den Gipfelstürmer weit übers Land schauen.

Eine weitere Besonderheit des Dreisesselgebietes ist das "Steinerne Meer" - eine riesige Blockhalde natürlichen Ursprungs. Auf gut markierten Wanderwegen können Sie das Dreisesselgebiet heute erkunden. Hierbei überkommt dem Wanderer ein ganz besonderes Gefühl. Man fühlt sich zeitlich zurückversetzt, wenn man stundenlang durch die ausgedehnten Hochwälder streift und überall auf Zeugen der Vergangenheit stößt.

Falkenstein

Den Anblick eines langgestreckten Waldkammes bietet der Falkenstein. Er sieht aus als hätte er fast keinen Gipfel. In einer scharfen Granitkante, die für Kletterer einige Schwierigkeitsgrade bietet, endet der Falkenstein.

Ein weiteres Highlight bei einer Wanderung zum Falkenstein ist das Überschreiten der Steinbach-Wasserfälle. Hier können Sie herrliche Ausblicke genießen.

Vom Großen Falkenstein führen zahlreiche Wanderwege und Bergsteige. Wanderer erwartet auf einer vier- bis sechsstündigen Falkenstein-Runde Phantastisches.

Eine unvergleichliche Aussicht auf den Großen Arber und die Bergkette des Vorderen Bayerischen Waldes garantiert Ihnen der Gipfel des 1.315 m hohen Falkensteins. Direkt vor den Füßen liegt der Zwieseler Winkel.

Osser

Durch den doppelgipfeligen Osser wird der Grenzkamm des Waldgebirges vom Lamer Winkel geprägt. Der 1.292 m hohe Osser ist kein Berg wie jeder andere. Er zeigt sich frei und felsig und bedeckt seine Gipfel nicht mit rauen Kammfichten. Ganz egal, von wo aus Sie den Osser besteigen, es ist auf allen Wegen eine steinige Angelegenheit. Sind Sie erst einmal oben angekommen, so offenbart sich eine unvergleichliche Aussicht auf die Region Bayerischer Wald und Böhmer Wald.

Das Osser-Massiv ist im Gegensatz zu den anderen großen Bergen im Bayerischen Wald nicht aus Granit oder Gneis, sondern aus Glimmerschiefern aufgebaut. Diese entstanden aus tonigen Ablagerungen, die während der Gebirgsbildung unter hohen Temperaturen und Drucken im Erdinneren, bei einer Tiefe von etwa 10 bis 15 km, umgewandelt wurden. Durch die gleichzeitige Erosion und der Erhebung des Gebirges gerieten die ehemals tief versenkten Gesteine des Osser-Massivs wieder an die Erdoberfläche.